wdr5.de: "Die Frage nach der Öffentlichkeit von Politik wird durch die Vorgänge um die Internetplattform „WikiLeaks“ so intensiv diskutiert wie lange nicht mehr. Die einen klagen den WikiLeaks-Macher Julian Assange wegen Hochverrats an, die anderen feiern ihn als Vertreter einer radikalen Vorstellung von Demokratie und Transparenz. Eine hoch interessante Lektüre ist in diesem Zusammenhang die Schrift „Zum ewigen Frieden“, die der Immanuel Kant im Jahr 1795 veröffentlichte. Der Philosoph entwickelt hier den Gedanken, dass Demokratien als Staatsordnungen im Zeichen der Vernunft unter anderem deshalb keine Kriege gegeneinander führen, weil bei ihnen auf zwischenstaatlicher Ebene eine geheimnislose Öffentlichkeit herrscht, die für jeden Bürger jederzeit kontrollierbar ist. Diese Öffentlichkeit, so Kant, sichert den Frieden beständiger als etwa wirtschaftliche Interesse oder ähnliche Werte." Weiter