Die Epigenetik beschäftigt sich mit den Mechanismen der Vererbung die nicht von der DNA abhängig sind. Das erstaunliche daran ist, dass über diesen Weg Umweltbedingungen einen Einfluss auf kommende Generationen nehmen kann. Die DNA wird dabei nicht verändert.
Unter der deutschen Besatzung brach in Holland im Winter 1944 die Nahrungsversorgung zusammen. Frauen, die während dieser Zeit schwanger waren, brachten untergewichtige Kinder zur Welt. Die Frauen, die damals mit geringem Geburtsgewicht zur Welt kamen, brachten später selbst besonders kleine Kinder zur Welt – obwohl es natürlich längst wieder genug zu essen gab. Das erstaunliche daran ist, dass man "bisher" immer davon Ausging, dass man erworbene Eigenschaften nicht an die nächse Generation weitervererbt.
Erfahrungen können vererbt werden
09/2009 Dradio.de: "Die Vorstellung, dass es einen einfachen Zusammenhang zwischen Genen und Krankheit gibt, "ist so nicht mehr aufrechtzuerhalten", sagt der Sachbuchautor Bernd Kegel. Chemische Begleiter der DNA könnten Aktivitäten der Gene steuern und seien "eine Art Software, die den Genen sagen, wann, wo, in welchem Ausmaß und ob sie überhaupt aktiv werden sollen. Dieser Programmcode bleibt ein Leben lang in hohem Maße sensibel gegenüber Einflüssen der Umwelt." Weiter
Vater der Epigenetik
09/2009 Dradio.de: "Er ist so etwas wie ein Star der deutschen Wissenschaft, auch wenn der Molekularbiologe bereits seit vielen Jahren in den USA forscht. Heute hat Rudolf Jaenisch den renommierten Ernst-Schering-Preis erhalten." Weiter
Darwins Gegenspieler: der Anti-Held Paul Kammerer
09/2009 drs.ch: "Vor rund 85 Jahren versuchte der Wiener Biologe und Musiker Paul Kammerer zu beweisen, dass erworbene Eigenschaften weitervererbt werden können. Dadurch wurde er weltberühmt - bis er des Plagiats bezichtigt wurde. Chales Darwins Zufallsprinzip war Paul Kammerer ein Dorn im Auge. Dabei hatte er wahrscheinlich erstmals ein Phänomen beschrieben, das heute unter dem Namen «Epigenetik» wiederentdeckt wird. Das zumindest legt eine neue Studie nahe. Die Geschichte eines schillernden wissenschaftlichen Anti-Helden. Weiter