BR2: "Er war in seinem Heimatland Frankreich wie in Deutschland einer der Lieblingsautoren der Nachkriegszeit. Unter anderem wohl deshalb, weil in den Werken des Schriftstellers keinerlei chauvinistisches oder revanchistisches Denken zu finden ist. Dabei, und das war für ihn kein Widerspruch, geht es in Romanen wie "Südkurier", "Nachtflug" oder "Wind, Sand und Sterne" häufig um Männerfreundschaft und um den hohen Wert von Hingabe und Aufopferung. Saint Ex, wie ihn seine Freunde nannten, ein "kahl werdender Riese mit den runden Augen eines hochfliegenden Vogels", war kapriziös, unberechenbar und - liebenswert. Seine literarische Welt ist die eines universellen Humanismus, in der sich die handelnden Figuren zwischen Traum und Realität zu bewegen scheinen. Besonders deutlich zeigt sich das in Saint-Exupérys berühmtesten Werk, dem Märchen "Der kleine Prinz"."