jungle-world.com: Vor 25 Jahren wurde die Spex gegründet. Sie gab vor, was man kaufen, hören, lesen musste. von jörg sundermeier
Anfang der achtziger Jahre war die Spex eine Zeitschrift von ausgemachten Arschlöchern für ausgemachte Arschlöcher. Jeder, der Studierende und ihren Habitus hasste, sah das so; jeder, der angewidert war von seinen kumpelhaften SPD-wählenden Lehrern und von den Ortsvorsitzenden der Jungen Union; jeder, der nicht in Köln, Hamburg, Düsseldorf, West-Berlin oder Frankfurt wohnte und nicht die hippe Szenebuchhandlung, die angesagte Galerie oder den legendären Plattenladen um die Ecke hatte. Die Spex aber redete immer von dem mordsseltenen Zeug, das man sich besorgen musste via Zickzack-Mailorder, das man auf Kurzurlauben in den Städten kaufen musste, redete von aufregenden Konzerten, die in Siegen, Konstanz, Bielefeld und Krefeld nie stattfanden, redete aufgeregt von Dingen, die es ausschließlich in New York, Tokio oder wenigstens Antwerpen gab."